Estragon oder Artemisia dracunculus gehört zur Familie der Sonnenblumen und wird hauptsächlich als Gewürz und für medizinische Zwecke angebaut. Die Franzosen nennen das Kraut "König der Kräuter" und es ist ein so wichtiger Teil der französischen Küche, dass es zu den "Fines Herbes" zählt. Das sind die vier am häufigsten verwendeten Kräuter, zu denen auch Petersilie, Kerbel und Schnittlauch gehören. Estragon hat einen leicht bittersüßen Geschmack und ein anisähnliches Aroma.
Herkunft und Geschichte
Der Name der Gattung, Artemisia, soll von der griechischen Göttin Artemis stammen, die Estragon dem Zentauren Chiron gab, der für seine Heilkünste bekannt war. Der Name Estragon stammt vermutlich vom lateinischen Wort Dracunculus ab, das "kleiner Drache" bedeutet. Er wurde wegen seiner serpentinförmigen Wurzeln, die einem Drachenschwanz ähneln, so genannt. Die Griechen benutzten ihn um 500 v. Chr. als Heilmittel bei Beschwerden wie Verdauungsstörungen, Blähungen, Rheuma, Zahnschmerzen und Bauchschmerzen. Das Gewürz soll aus Sibirien und der Mongolei nach Italien gebracht worden sein, wo es als Schlafmittel, Atemerfrischer und zum Würzen von gekochten Gerichten verwendet wurde. Es verbreitete sich im 16. Jahrhundert in ganz Europa.
Drei unterschiedliche Arten
In deutschen Geschäften werden Sie hauptsächlich den französischen Estragon finden, was gut ist, denn den wollen Sie auch. Wenn Sie Estragon mit einem minderwertigen, bitteren Geschmack bekommen, handelt es sich vielleicht um die russische Art. Er wird angebaut, da die Pflanze widerstandsfähiger ist und weniger Pflege benötigt als die französische Sorte. Zudem kann der russische Estragon auch aus Samen angebaut werden, während der Französische selten lebensfähiges Saatgut produziert, sodass neue Pflanzen durch Wurzelteilung oder Stammabschnitte vermehrt werden müssen. Ein letzter Typ, der spanische Estragon, gehört nicht zur gleichen Gattung wie die ersten beiden, aber er ist immer noch ein besserer Ersatz für den französischen als russischer. Er hat breitere Blätter und ist etwas milder und süßer im Geschmack.
Verwendung und Aufbewahrung
Frischer Estragon sieht ein wenig aus wie frisches grünes Gras, das aus einem dünnen Stiel sprießt. Im Lebensmittelgeschäft finden Sie ihn sowohl frisch als auch getrocknet. Er gehört eigentlich zur Familie der Salate und seine zarten Blätter schmecken roh sehr gut. Er ist gemeinhin als Aromastoff für Essig bekannt und wird in Gurken, Würzsorten, zubereiteten Senfsorten und Soßen verwendet. Er passt auch gut zu Fisch, Fleisch, Suppen und Eintöpfen und wird oft zum Würzen von Tomaten- und Eiergerichten benutzt. Estragon verleiht Soßen einen unverwechselbaren Geschmack. Das ätherische Öl der Pflanze ist chemisch identisch mit Anis. Lagern Sie ihn im Kühlschrank entweder in ein feuchtes Papiertuch gerollt und dann in einer Plastiktüte verpackt oder in einem Glas Wasser, das lose mit Kunststoff bedeckt ist. Estragon ist nicht gut zum Trocknen geeignet, da er dadurch viel von seinem Geschmack verliert. Sie können ihn aber auch selbst züchten.
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